Leichte Sprache

Übersetzen in Leichte Sprache ist eine völlig andere Form der Übersetzung als die Übersetzung von Literatur oder Sachtexten. Einerseits wird der Text „leichter“ und klarer, andererseits aber auch dichter und essentieller. Er entsteht in enger Zusammenarbeit zwischen Auftraggebenden, Übersetzerin und Prüfteam.
Leichte Sprache heißt auch: Jeder Text wird bebildert und von mindestens zwei Menschen mit Lernschwierigkeiten geprüft, die eine spezielle Prüfausbildung abgeschlossen haben. Ob etwas verständlich ist oder nicht, entscheiden die Prüfer:innen! Es ist ein spannender Prozess, bei dem man immer wieder Selbstverständlichkeiten hinterfragt…
Der Workflow umfasst mehrere Kommunikationsschleifen mit den Prüfer:innen, die oft neben ihrer Arbeit in den Werkstätten am Wochenende prüfen. Daher: Flexibilität und Zeit einplanen!

Weiterführende Infos:

  • Der Unterschied zwischen „Einfacher Sprache“ (Niveau A2/B1) und „Leichter Sprache“ (Niveau A1) ist, dass „einfach“ für alles verwendet wird, was vereinfacht ist. „Leichte Sprache“ hingegen ist quasi ein geschützter Begriff (der DIN-Prozess läuft gerade), folgt konkreten Regeln und beinhaltet immer eine Prüfung der Texte durch min. zwei Menschen mit Lernschwierigkeiten (mit einer speziellen Prüfausbildung). Das wird in Deutschland durch das Siegel des Netzwerks für Leichte Sprache markiert.
  • Das Netzwerk Leichte Sprache e.V.: https://www.leichte-sprache.org/
  • Die Regeln für Leichte Sprache finden sich u.a. beim BMAS im Ratgeber Leichte Sprache
  • Infos zum Thema „Prüfen“ finden Sie hier.
  • Grundlage für den Anspruch auf barrierefreien Zugang ist die UN-Behindertenrechtskonvention, in Deutschland das Behindertengleichstellungsgesetz §11 Abs. 4.
  • Einen schönen kleinen Film über Leichte und Einfache Sprache gibt es hier.

Beispiele:

Gespräche mit Zeitzeug:innen in Leichter Sprache Fragen fragen – Das Karten-Spiel für gute Gespräche (Landesjugendring Brandenburg)